Das Fliesen 1x1

Die Grundmaterialien zur Fliesenherstellung sind Ton, Sand und Feldspat. Dieses Gemisch wird nach entprechender Vorbehandlung in die gewünschte Form gebracht und bei hohen Temperaturen gebrannt. Den gebrannten, unglasierten Tonkörper nennt man Scherben.

 

Steingut

Steingut ist das Material mit der niedrigsten Brenntemparatur. Die Wasseraufnahme liegt aufrgund der Grobporigkeit bei mehr als 10%, deshalb ist Steingut nicht frostsicher und kann nur im Innenbereich verlegt werden. Der Vorteil bei diesen Fliesen liegt in der guten Bearbeitkeit. Jedoch ist die Belastbarkeit nicht so hoch, sodass der Einsatz ausschließlich an der Wand erfolgt.

 

Steinzeug

Eine Steinzeugfliese wir bei einer Temperatur von ca. 1.000 bis 1.100 Grad gebrannt. Durch Zugabe von Flussmitteln wird für eine höhere Dichte des Materials und damit eine geringere Wasseraufnahme und bessere mechanische Feestigkeit gesorgt. Weil Steinzeugfliesen sehr strapazierfähig und fleckresistent sind, eignen sie sich hervorragend für die Verlegung in stark belasteten Bereichen, wie z.B. Küchen und Kantinen.

 

Feinsteinzeug

Bei der Herstellung von Feinsteinzeug wird feines Mineralpulver mit anderen Flussmitteln unter hohem Druck gepresst. Die Brenntemparatur von ca. 1.200 Grad trägt, wie bei den Steinzeugfliesen, zu einer sehr dichten Verbindung bei. Feinsteinzeugfliesen sind extrem widerstandsfähig. Steinzeug und Feinsteinzeug gibt es in glasierter und unglasierter Ausführung. In Bezug auf Frostsicherheit und die Verwendung im Außenbereich beraten wir Sie gerne persönlich und individuell nach Ihren Wünschen.

 

Cotto

Cotto-Fliesen werden einzeln von Hand angefertigt. Sie bestehen in der Regel aus Ton und besitzen die Eigenschaften einer unglasierten Steingutfliese. Cotto ist in der unglasierten Variante ein wunderbarer Wärmespeicher und reguliert die Luftfeuchtigkeit eines Raumes hervorragend. Aufgrund ihrer Porosität und der hohen Wasseraufnahmefähigkeit sind Cotto-Fliesen bei unseren klimatischen Verhältnissen (Frostperioden) nur bedingt im Außenbereich einsetzbar.

 

Naturstein

Naturstein wird in Steinbrüchen abgebaut, auf Maß gesägt und teilweise oberflächig behandelt. Das natürliche Material ist pflegeintensiv, belohnt jedocch mit einer einmaligen Optik. Gerade die gegebenen Farbunterschiede und Unebenheiten machen das Material besonders wert- und reizvoll. Die gängigsten Natursteinsorten sind: Basalt, Granit, Kalkstein, Marmor, Quarzit, Schiefer, sandstein und Travertin. Bis auf Marmor ist Naturstein sowohl für die Verlegung im Innen- als auch im Außenbereich geeignet. Natursteine dürfen  nur mit speziellen Klebern und Fugenmörtel verlegt werden.

 

Glasfliesen

Glasfliesen sind pflegeleicht und hygienisch. Die Oberfläche ist glatt, hart und porenfrei. Häufig werden sie in Form von Mosaiksteinchen als Bordüre in einer Fliesenfläche integriert, um farbige Akzente zu setzen. Die Bruchgefahr bei Verlegung von Glasfliesen erfordert den Einsatz von Spezialwerkzeug sowie besondere Kleber und Fugenmörtel.

Grundsätzlich sollten bei der Verlegung und Verfugung hochwertige Materialien zum Einsatz kommen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Je nach Beschaffenheit der Fliese (Größe, Fliesenart) oder dem Einsatzbereich ( Fußbodenheizung, Außenbereich) sind kunststoffvergütete Materialien  (sog. Flexkleber/ Flexfugen) zwingend erforderlich, um Folgeschäden auzuschließen.

Nach dem Verlegen und Verfugen sollte eine Grundreinigung der Fliesen mit einem Zementschleierentfernererfolgen, um Rückstände von Klebern und Fugenmasse zu entfernen. Es gibt besondere Fliesenreinigungsprodukte, die auf die speziellen Belange von keramischen Belägen abgestimmt und umweltschonend sind.Polierte und teilpolierte Fliesen sollten nach der Grundreinigung, je nach Herstellerempfehlung, imprägniert werden. Auf keinen Fall sollten Mittel mit rückfettenden Substanzen verwendet werden. Sie sorgen im Laufe der Zeit für einen umschönen Schmierfilm auf der Oberfläche.

Generell gilt: Zum Schutz der Fugen sollte beim Hausputz auf scharfe und säurehaltige Reinigungsmittel verzichtet werden. Sie lassen die zementären Fugen porös werden und sorgen dafür, dass diese im Laufe der Zeit völlig zerbröseln. Lesen Sie hierzu auch unsere Reinigungs- und Pflegeanleitung.

Abriebfestigkeit bei glasierten Fliesen

Entsprechend der Strapazierfähigkeit werde lt. EN-Norm bei glasierten Steingut-, Steinzeug- oder Feinsteinzeugfliesen 5 Abribklassen unterschieden:

Abriebklasse 1 – sehr leichte Beanspruchung

Privater Wohnbereich: Wandfliesen

 

Abriebklasse 2 – leichte Beanspruchung

Privater Wohnbereich: Wandfliesen, Barfuß-/ Hausschuhbereich, Bade- und Schlafzimmer

 

Abriebklasse 3 – mittlere Beanspruchung

Privater Wohnbereich: Bade- und Schlafzimmer, Wohnzimmer

 

Abriebklasse 4 – stärkere Beanspruchung

Privater Wohnbereich: Wohn-, Ess- und Arbeitszimmer, Küchen, Dielen, Flure und Treppen

Gewerblicher Bereich: Verkaufsräume, Hotels, Schulen, Sanitär- und Therapiebereiche in Krankenhäusern und Praxen

 

Abriebklasse 5 – starke Beanspruchung

Privater Wohnbereich: Wohn-, Ess- und Arbeitszimmer, Küchen, Dielen, Flure und Treppen, Terrassen und Balkone, Garagen

Gewerblicher Bereich: Verkaufsräume, Hotels, Schulen, Sanitär- und Therapiebereiche in Krankenhäusern und Praxe, Restaurants, Banken, Autohäuser

In gewerblichen Bereichen sind je nach Einsatzort bestimmte Trittsicherheitseigenschaften bei einer Fliese Pflicht. Aber auch im privaten Bereich, wo besondere Rutschgefahr herrscht, bieten trittsichere Fliesen viele Vorteile und ein hohes Maß an Sicherheit (z.B. Küche, Diele, Badezimmer, Treppen, Terrassen, Balkone und Garagen).

Man unterteilt die Trittsicherheiten in zwei Bewertungsgruppen:

  • Für die Begehung mit Schuhwerk: R9 – R13
  • Für die Barfußbegehung: A, B oder C.

Eine R9- Bzw. A- Fliese muss die geringsten, eine R13- oder C- Fliese die höchsten Anforderungen erfüllen. Im privaten Bereich kommen die Trttsicherheiten R9/A ( Trockenbereich Bad, Dielen, Küchen, Terrassen und Balkone) oder R10/B (Nassbereich Bad, bodenebene Duschen) am häufigsten zum Tragen.

Alle in unerer Ausstellung gezeigten Fliesen stellen unverbindliche Farbmuster dar. Aus herstellungstechnischen Gründen sind Farbabweichungen zwischen unterschiedlichen Fertigungschargen möglich.

Achten Sie deshalb beim Kauf von Fliesen auf gleiche Brandfarben (Chargen). Farbunterschiede zwischen Grundfliesen und Dekoren, Stufenplatten oder Sockeln sind ebenfalls möglich. Ein prefektes Gesamtbild ergibt sich, wenn man Fliesen- trotz gleicher Brandfarben- gemischt aus verschiedenen Paketen verlegt. Damit werdengeringe Schwankungen in Farbe und Kaliber, die produktionsbedingt auftreten können, ausgeglichen.

Wir raten Ihen auch sich eine gewisse Reserve zuzulegen, um mögliche Nuancenunterschiede bei Nachbestellungen zu vermeiden. Farbunterschiede bei unterscheidlichen Brandfarben sind kein Beanstandungsgrund.

  • Eine 1. Sorte darf bis zu 0,5% nicht einwandfreier Ware enthalten. Eine Mindersorte unterliegt keiner Norm und ist daher grundsätzlich von Umtausch, Rückgabe und Beanstandung ausgeschlossen.
  • Maßtoleranzen außerhalb der Norm. Bei großformatigen Fliesen kann es zu Durchbiegungen und Längendifferenzen kommen (innerhalb der Norm = +0,5% der diagonalen Länge)
  • Bruch und Fehler außerhalb der Norm (5% der Liefermenge dürfen Fehler oder Bruch aufweisen)
  • Optischer Mangel, z.B. Glasurfehler außerhalb der Norm (ein optischer Mangel muss aus 1m Entfernung bei 300 Lux erkennbar sein)
Reinigung und pflege – Keramikprodukte

Erstreinigung
Es handelt sich um die so genannte Reinigung beim Schließen der Baustelle: Es ist die wichtigste Phase, denn sie beeinflusst die Ergebnisse der anschließenden Benutzung des Produkts. Sie dient dazu, alle Spuren und Rückstände von Fremdstoffen von der Plattenoberfläche zu beseitigen.

Falls bei der Verlegung eine Zementfugenmasse verwendet wurde, rät Florim, nachdem die Austrocknung der Fugenmasse beendet ist, folgende Arbeiten auszuführen:

  1. Den groben Schmutz mit einem Absauggerät beseitigen;
  2. den Fußboden mit sauberem Wasser benetzen, damit die Fugen durchtränkt und gegen die korrodierende Wirkung des Reinigungsmittels geschützt werden;
  3. mit einem geeigneten Säurereiniger reinigen, der von Hand (unter Verwendung eines sauberen Lappens) oder aber maschinell (Monobürste mit mittelharten, nicht abreibenden Borsten oder Hochdruckwasserstrahlreiniger) verteilt werden kann;
  4. das Waschwasser mit einem saubern Lappen oder einem geeigneten Absauggerät aufnehmen;
  5. die gesamte Oberfläche mit reichlich sauberem, warmem Wasser gut spülen, um die Wirkung des Reinigungsmittels zu neutralisieren;
  6. eventuelle Ansammlungen durch Schaben an der betreffenden Stelle entfernen;
  7. Bei Bedarf mit der Monobürste eine weitere Reinigung vornehmen, und zwar unter Verwendung eines neutralen oder verdünnten alkalischen Reinigungsmittels, danach mit sauberem warmem Wasser spülen und trocknen

Falls bei der Verlegung eine Epoxidfugenmasse verwendet wurde, müssen eventuelle auf der Oberfläche der Platten zurückgebliebene Rückstände vor der vollständigen Härtung der Fugenmasse entfernt werden, wobei die von der Herstellerfirma gelieferten Anweisungen genau zu befolgen sind.

Hinweise

  • Einige der in den Fugenmassen enthaltenen Komponenten reagieren empfindlich auf Säuren, deshalb empfehlen wir, immer den Hersteller der Fugenmasse nach dem am besten geeigneten Reinigungsmittel zu fragen.
  • Bei besonders schwierigen Flecken eine Reinigung der Stelle vornehmen und dabei die in der am Ende dieses Kapitels wiedergegebenen Tabelle Reinigungsmittel für verschiedene Arten von Schmutz enthaltenen Hinweise befolgen

Gewöhnliche pflege
Es handelt sich um die übliche Reinigung von Fußböden und Wänden, die normalerweise folgende ist:

  • Absaugen von Staub, Schmutz und Abfällen;
  • Reinigung mit neutralem oder verdünntem alkalischem Reinigungsmittel.

Auf rutschfesten Materialien und in Räumen, in denen maximale Hygiene erforderlich ist (Küchen, Lebensmittelläden usw.) raten wir, die Reinigung häufiger, bei Bedarf auch täglich vorzunehmen.

Natürliche Oberflächen
Zur Reinigung der natürlichen Oberflächen genügen warmes Wasser und handelsübliche, schwach alkalische Reinigungsmittel (zu vermeiden sind Produkte, die Fluorwasserstoffsäure und deren Derivate enthalten).
Wir raten, keine Reinigungsmittel zu verwenden, die Wachs enthalten, um die Bildung einer fettigen Schicht auf der Plattenoberfläche zu vermeiden.
Bei besonders schwierigen Flecken raten wir, eine Reinigung der Stelle vorzunehmen und dabei die in der am Ende dieses Kapitels wiedergegebenen Tabelle Reinigungsmittel für verschiedene Arten von Schmutz enthaltenen Hinweise zu befolgen.

Geschliffene und glänzende Oberflächen
Zur Reinigung der geschliffenen und glänzenden Oberflächen genügen warmes Wasser und handelsübliche, schwach alkalische Reinigungsmittel (zu vermeiden sind Produkte, die Fluorwasserstoffsäure und deren Derivate enthalten).
Wir raten, in periodischen Abständen eine außerordentliche Reinigung mit Spezialreinigungsmitteln vorzunehmen, wie z.B. gepufferte Säuren für Keramikmaterial oder Entfettungsmittel für den professionellen Gebrauch. Dieses Verfahren gestattet es, alle eventuellen Schmutzreste zu entfernen, und hilft, den Glanz der Oberflächen im Laufe der Zeit unverändert zu erhalten.
Wir raten, keine Reinigungsmittel zu verwenden, die Wachs enthalten, um die Bildung einer fettigen Schicht auf der Plattenoberfläche zu vermeiden.
Bei besonders schwierigen Flecken raten wir, eine Reinigung der Stelle vorzunehmen und dabei die in der am Ende dieses Kapitels wiedergegebenen Tabelle Reinigungsmittel für verschiedene Arten von Schmutz enthaltenen Hinweise zu befolgen.

Strukturierte und Reliefoberflächen
Zur Reinigung dieser Oberflächen genügen warmes Wasser und handelsübliche, schwach alkalische Reinigungsmittel (zu vermeiden sind Produkte, die Fluorwasserstoffsäure und deren Derivate enthalten).
Wir empfehlen, bei der Reinigung dem Reliefverlauf zu folgen und eventuell mechanische Verfahren anzuwenden, um die Entfernung des Schmutzes aus den Vertiefungen der Oberfläche zu ermöglichen.
Wir raten, keine Reinigungsmittel zu verwenden, die Wachs enthalten, um die Bildung einer fettigen Schicht auf der Plattenoberfläche zu vermeiden.
Bei besonders schwierigen Flecken raten wir, eine Reinigung der Stelle vorzunehmen und dabei die in der am Ende dieses Kapitels wiedergegebenen Tabelle Reinigungsmittel für verschiedene Arten von Schmutz enthaltenen Hinweise zu befolgen.

Ausserordentliche pflege
Es handelt sich um eine besonders gründliche Reinigung, die in jährlichen oder halbjährlichen Abständen erforderlich sein kann. Sie erfolgt auf dieselbe Weise wie für die gewöhnliche Pflege angegeben, es werden jedoch alkalische Reinigungsmittel mit mittlerer Konzentration verwendet.

ART DES REINIGUNGSMITTELS FÜR VERSCHIEDENE ARTEN VON SCHMUTZ
Im Folgenden schlagen wir die Substanzen vor, die zur Entfernung örtlich auftretender Flecken am besten geeignet sind. Wir geben keine besonderen Reinigungsmittel, sondern Produkttypen an. Diese Merkmale sind jedenfalls auf den Etiketten der handelsüblichen Reinigungsmittel klar angegeben.

Schmutz- oder Fleckentyp Typ des Reinigungsmittels
Fette und Öle Reinigungsmittel auf Alkalbasis
Tinte Natriumhypochloritlösung (Bleichlauge) oder Säurereiniger
Rost
Kalk- und Zementablagerungen Reinigungsmittel auf Säurebasis
Bier, Wein, Kaffee Natriumhypochloritlösung (Bleichlauge) oder alkalische Reiniger
Gummi von Reifen Organisches Lösungsmittel (Trichloräthylen, Verdünnungsmittel)
Speiseeis Reinigungsmittel auf Alkalbasis
Harze Organische Lösungsmittel (Trichloräthylen, Nitroverdünnung)
Fruchtsäfte Verdünnte Natriumhypochloritlösung (Bleichlauge)
Unlöschbarer Filzstift Organische Lösungsmittel (Trichloräthylen, Nitroverdünnung)
Aluminiumspuren Säurehaltiger Reiniger oder Scheuerpulver/-creme
Andere Flecken Scheuercreme

Hinweise

  • Wir legen nahe, sich immer an die vom Hersteller empfohlenen Dosierungen und Zeiten zu halten und zuvor einen Test auf nicht verlegtem Material oder in verborgenen Bereichen der verlegten Fläche vorzunehmen.
  • Wenn Säurereiniger benutzt werden, empfehlen wir, vor Beginn der Reinigung die Fugen reichlich mit Wasser zu befeuchten, um sie vor der korrodierenden Wirkung des Reinigers zu schützen.
  • Falls ein Raum besondere Reinigungsverfahren erfordert (Küchen, Krankenhäuser, Geschäfte usw.) oder besonders schwierig zu entfernendem Schmutz ausgesetzt ist (Außenfußböden, Werkstätten usw.), sollte die oben angegebene Reinigung mit Scheuersaugmaschinen und Spezialprodukten erfolgen.
  • Wir legen nahe, vor Beginn jeder Reinigung die in den Katalogen jeder Kollektion enthaltenen technischen Merkblätter aufmerksam zu lesen.